Business Intelligence

Jeden Tag, jede Stunde und jede Sekunde werden in einem Unternehmen Daten generiert. Aus diesen Daten lassen sich gegebenenfalls Trends ablesen oder Bedürfnisse der Kunden erkennen. Somit können Daten bzw. deren gezielte Auswertung der Schlüssel zum Erfolg und Wachstum eines Unternehmens sein. Wer seine Daten auszuwerten und zu nutzen weiß, hat einen klaren Wettbewerbsvorteil. Stellen Sie sich Ihre Daten als eine Art Rohdiamanten vor. Business Intelligence (BI) Tools helfen Ihnen, aus dem Rohdiamanten einen Brillanten zu schleifen.

Wozu Business Intelligence?

Das bloße Sammeln von Daten schafft noch keinen Mehrwert. Business Intelligence Tools helfen Ihnen, die vorliegende Daten aufzubereiten, zu visualisieren und Muster zu erkennen. Dadurch können Potentiale sowie mögliche Schwachstellen erkannt, die Weichen entsprechend gestellt und die Wertschöpfung somit ausgebaut werden. Business Intelligence bildet die Grundlage, um Geschäfts- und Entscheidungsprozesse zu beschleunigen und zu verbessern. Managemententscheidungen müssen nicht mehr „aus dem Bauch heraus“ getroffen werden, da sie eine objektive Basis bekommen.

Das Data Warehouse

Um Unternehmensdaten auswertbar zu machen, müssen diese in einem einheitlichen Format vorliegen. Im Data Warehouse werden verschiedene Datenquellen miteinander verknüpft und an die entsprechende historische Zeitreihe gehängt. Weiters werden die Daten standardisiert und indexiert, damit diese in späteren Analysen sinnvoll eingesetzt werden können und um sicherzustellen, dass Gleiches mit Gleichem verglichen wird. 

Ein Data Warehouse beherbergt die auszuwertenden Daten des gesamten Unternehmens und wird oft vorgelagert oder gemeinsam mit BI-Systemen eingeführt. Der Mehrwert liegt hier in einer zentralen, vereinheitlichten Datenbasis, in der alle Informationen aus den verschiedenen Unternehmensbereichen abrufbar sind. Das Data Warehouse stellt den Single Point of Truth dar, auf dem nachgelagerte Business Intelligence und Business Analytics Anwendungen zugreifen und Ihnen somit als einheitliche und verlässliche Datenbasis dient. 

Aufgabe von Business Intelligence Tools

Die Aufgabe von Business Intelligence Tools liegt in der Aufbereitung, Analyse und Darstellung vorliegender Daten aus dem Data Warehouse oder anderen Quellen. Data Discovery Funktionen erlauben die Modellierung von Unternehmensdaten sowie deren anschließende Betrachtung und Analyse anhand verschiedener Dimensionen und auf unterschiedlichen Aggregationsebenen. Meist sind Data Discovery Module in der BI Software gut integriert und einfach zu bedienen, wodurch ein Großteil der Funktionalität ohne Coding zur Verfügung steht. Data Discovery ermöglicht eine intuitive und explorative Analyse der gesammelten Daten, um neue Muster und Trends zu entdecken. Zur Standardausrüstung von BI-Tools gehören darüber hinaus statistische Auswertungsfunktionen, die zusätzliche Informationen und Erkenntnisse liefern können. Die Datenvisualisierung stellt einen wesentlichen Aufgabenbereich von Business Intelligence Software dar.

Neben zentral definierter Standardreports zum Geschäftsverlauf und der Erreichung bestimmter Ziele bzw. Key Performance Indikatoren können Ad-hoc Reports dem Berichtsempfänger auf spezifische Fragestellungen Auskunft geben. So wird sichergestellt, dass auch für kurzfristige Entscheidungen die relevanten Zahlen und Daten zur Verfügung stehen. Hilfreiche Auswertungen können für die jeweiligen Verantwortungsbereiche oder die individuellen Entscheidungsträger in Dashboards gesammelt und visualisiert werden. Eine übersichtliche Darstellung der wichtigsten KPIs in Graphen, Karten und Diagrammen ermöglichen eine intuitive Analyse.

Business Intelligence vs. Business Analytics

Wenn von Business Intelligence die Rede ist, kommt oft auch der Begriff Business Analytics vor. Bei beiden geht es um Daten und deren Analyse. Während sich aber Business Intelligence hauptsächlich mit dem Sammeln und Aufbereiten historischer Daten im Unternehmen beschäftigt und sich mit dem Monitoring und Reporting der Daten befasst, geht Business Analytics tendenziell einen Schritt weiter. Bei Business Analytics liegt der Fokus auf der Prognose zukünftiger Entwicklungen und weniger auf der Analyse historischer Daten. So ist auch Predictive Analytics ein wesentlicher Bestandteil von Business Analytics. Business Analytics und Predictive Analytics helfen Unternehmen, Trends zu erkennen, zukünftige Absatzchancen zu identifizieren und mögliche Risiken zu managen. Teil von Business Analytics sind auch Szenarioanalysen und Folgenabschätzungen sowie die Analyse von Wechselwirkungen zwischen Ereignissen. Während Business Intelligence mehr nach dem „Wie?“ bzw. „Was?“ fragt, geht Business Analytics stärker dem „Warum?“ auf den Grund.

Business Intelligence vs. Big Data

Big Data wurde durch immer größere Datenmengen, günstigem Speicherplatz und wachsender Rechnerleistung in den vergangenen Jahren zum Schlagwort. Big Data Tools unterscheiden sich vor allem aufgrund des Datenumfangs von klassischen Business Intelligence Tools. Sie arbeiten mit weit größeren Datenmengen und beschränken sich nicht auf die „klassischen“ Unternehmenszahlen wie finanzielle Größen, Headcounts und Kundenanzahl. Mit Big Data Tools analysiert man zB Wartungsdaten von Produktionsmaschinen oder Bewertungen und Erfahrungsberichte von Kunden auf Internetportalen. Da diese Daten anders als die klassischen Unternehmenszahlen höchst unterschiedlicher Natur und Struktur sind, bedient sich Big Data auch entsprechend anderer Methoden, um diese Daten aufzubereiten. Beide Systeme – BI und Big Data – können sich jedoch wertvoll gegenseitig ergänzen und Datengrundlagen für das jeweils andere System bereitstellen. 

Business Intelligence und CCH Tagetik

Obwohl CCH Tagetik dem Softwaresegment Corporate Performance Management zuzuordnen ist, besitzt es einige Business Intelligence Funktionalitäten. Neben dem Sammeln von Daten spielt auch in CCH Tagetik die Aufbereitung und Visualisierung von Ist- und Plandaten eine zentrale Rolle. Dabei fungiert die Tagetik Datenbank oft als Single Point of Truth für das Office of Finance.